Carl-Legien-Siedlung, Berlin
Carl-Legien-Siedlung, Berlin

Carl Legien Siedlung Berlin - Historische Straßennamen und ihre Namensgeber

Erich-Weinert-Straße (Wohnstadt Carl Legien Berlin)

Weinert, Erich Bernhardt Gustav, * 4.8.1890 Magdeburg, † 20.4.1953 Berlin, Schriftsteller, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.

 

Weinert erlernte bis 1908 den Beruf eines Lokomotivbauers und studierte dann an der Kunstgewerbeschule in Magdeburg sowie an der Kunsthochschule in Berlin. Er begann bereits in dieser Zeit, Gedichte zu schreiben. Weinert arbeitete nach dem Ersten Weltkrieg als Zeichenlehrer in seiner Heimatstadt und schrieb seit Mai 1921 bis 1923 für verschiedene Kabarettbühnen Deutschlands Texte. Im Jahre 1924 trat er in einer politischen Revue an der Bühne von Erwin Piscator am Nollendorfplatz in Berlin auf. Weinert war in den zwanziger Jahren ständiger Mitarbeiter der "Roten Fahne". Im Jahre 1929 trat er der KPD bei. 1933 war Weinert gezwungen zu emigrieren. Er ging in die Schweiz, nach Frankreich und in die Sowjetunion. 1937 bis 1939 nahm er am Kampf der Internationalen Brigaden in Spanien teil. Nach deren Niederlage wurde er in Frankreich interniert. Es gelang ihm, im Herbst 1939 in die Sowjetunion zurückzukehren. Weinert beteiligte sich am Kampf gegen die faschistischen Aggressoren. Als Mitbegründer und Präsident des Nationalkomitees Freies Deutschland in der UdSSR appellierte Weinert über Lautsprecher an die deutschen Soldaten in den Schützengräben, diesen Krieg zu beenden. Es entstanden Gedichte, wie "An einen deutschen Soldaten", "Über die Gräben" u.a.m. 1947 wurde eine Sammlung seiner Texte unter dem Titel "Rufe in die Nacht" publiziert. 1946 - kurz nach seiner Rückkehr nach Deutschland - wirkte er als Vizepräsident der Zentralverwaltung für Volksbildung der sowjetischen Besatzungszone. Er gehörte 1950 zu den Begründern der Akademie der Künste in Berlin (Ost). Sein Gesamtwerk wurde in zehn Bänden in der DDR verlegt. Er wurde auf dem Städtischen Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Gedenkstätte der Sozialisten), Gudrunstraße, beigesetzt.

 

Sültstraße (Wohnstadt Carl Legien Berlin)

Sült, Wilhelm, * 1888, + 1.4.1921 Berlin, Elektrizitätsarbeiter.

 

Sült war Mitglied der KPD seit 1919 und Mitbegründer ihrer Berliner Organisation. Er wirkte als Vertrauensmann im Betrieb der Berliner Elektrizitätswerke. Ende März 1921, während einer Gewerkschaftsversammlung, wurde Sült verhaftet und im Polizeipräsidium am Alexanderplatz niedergeschossen.

 

 

Trachtenbrodtstraße (Wohnstadt Carl Legien Berlin)

Trachtenbrodt, Martin, * 11.4.1909 Berlin, + 29.8.1942 Sachsenhausen, Arbeiter, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Trachtenbrodt war Mitglied der KPD.

 

Er nahm aktiv am illegalen antifaschistischen Widerstandskampf in Berlin teil. Am 8.9.1933 verhaftete ihn die Gestapo und überführte ihn ins Konzentrationslager Sachsenhausen. Dort wurde er 1942 von der SS ermordet.

 

Sodtkestrasse (Wohnstadt Carl Legien Berlin)

Sodtke, Arthur, * 25.12.1901 Hohensalza, + 14.8.1944 Brandenburg, Schlosser, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.

 

Sodtke gehörte seit 1929 der KPD an und war Mitglied des Betriebsrats in der Schultheißbrauerei in Berlin. Er war Arbeitersportler und übte eine Funktion in der Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit aus. Ab 1933 stand Sodtke im illegalen Kampf gegen die NS-Diktatur. Während des Zweiten Weltkriegs war er aktiv in der von Robert Uhrig geleiteten Widerstandsorganisation tätig, wo er gemeinsam mit Heinrich Preuß und Wilhelm Rietze wirkte. Er wurde am 4.2.1942 verhaftet und vorerst ins KZ Sachsenhausen eingeliefert. Von dort kam er ins Gerichtsgefängnis Potsdam. Am 21.6.1944 sprach der "Volksgerichtshof" das Todesurteil, das im August 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden vollstreckt wurde. Seit 1958 erinnert in der Schönhauser Allee 39 b eine Gedenktafel an ihn.

 

Gubitzstraße (Wohnstadt Carl Legien Berlin)

Gubitz, Friedrich Wilhelm, * 27.2.1786 Leipzig, + 5.6.1870 Berlin, Holzschneider, Schriftsteller, Verleger.

 

Gubitz ging auf das Gymnasium nach Wittenberg, und ab 1801 studierte er Theologie in Jena. Bereits in dieser Zeit stellte er erste Holzschnitte her, die von der Akademie der Künste in Berlin 1801 ausgestellt wurden. Gubitz führte den praktisch vergessenen Holzschnitt in Deutschland zu neuer Blüte. Am 13.4.1805 wurde Gubitz Lehrer und ordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Künste. 1807/08 war er der Herausgeber der patriotischen Zeitschrift "Das Vaterland" und arbeitete als Theaterkritiker ab 1823 u.a. bei der "Vossischen Zeitung". Zuvor war Gubitz bereits als Kritiker beim "Berliner Morgenblatt" beschäftigt. 1817-1848 gab er die Zeitschrift "Der Gesellschafter" und von 1832 bis 1846 das "Jahrbuch deutscher Bühnenspiele" heraus. Insgesamt schrieb er rund 70 Theaterstücke. Gubitz wohnte (1859) im Haus Kochstraße 70, dessen Eigentümer er auch war.

 

Küselstraße (Wohnstadt Carl Legien Berlin)

Küsel, Erich, * 22.4.1903, + 11.11.1942 Brandenburg, Politiker, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.

 

Als Funktionär der KPD war Küsel von 1930 bis 1933 im Ordnerdienst der Partei in Berlin beschäftigt. Zwischen 1933 und 1934 war er als konspirativ arbeitender Kurier zwischen der CSR und Deutschland tätig. Im Juni 1934 verhaftete die Gestapo ihn. Er wurde nach jahrelanger Haft im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.

 

Georg-Blank-Straße (Wohnstadt Carl Legien Berlin)

Blank, Georg, * 19.6.1888 Berlin, + 12.7.1944 München, Politiker, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.

 

Blank organisierte illegale antifaschistische Aktionen in Berlin. Von der Gestapo verhaftet, wurde er nach Bayern transportiert, wo er 1944 in einem SS-Gefängnis in München ums Leben kam.

 

 

 

 

 

 

Quelle:

http://www.berlingeschichte.de/ 24.02.2018, © 2009 - 2015 Luisenstädtischer Bildungsverein.

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© Christine Lutter